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Arbeitsloses Geld




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Arbeitsloses Geld

„Money, you are fired!“ könnte Trump gesagt haben. Er hat genug davon – nicht nur von der Praxis des Feuerns, sondern auch vom Geld. Uns Normalsterblichen bleibt nur die Frustration, die wir jedes Mal empfinden bei dem Versuch, einer 50-Euro-Note eine Schippe in die Hand zu drücken, um sie zur Arbeit zu animieren.
Trotzdem war das meistgenutzte Werbemotto der Banken jahrzehntelang ebendiese Aufforderung:
Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten.“
Feierabend. Zunächst Altersteilzeit in Form von Zinssenkungen, Unüberschaubarkeit von gepriesenen Anlagemöglichkeiten, unter- oder überqualifizierte Beschäftigung und andere Widrigkeiten verleideten dem Geld und seinen Besitzern die Weiterarbeit beziehungsweise die Weiterbeschäftigung dieser Arbeitskraft.
Nachdem durch die Nachkommastellung des Zinssatzes und die Inflation die Vermögen der Normalos, also der immer noch so zahlreichen Sparkonten-Inhaber, ständig schmolzen, wurde die nächste Stufe der Enteignung gezündet. Zunächst nur für die Parker größerer Geldbeträge (€ 500.000, dann € 100.000) gedacht, frißt sich der Strafzinssatz von 0,5% nun auch zu Letzteren durch. Ausgerechnet Volks- und Raiffeisenbanken taten den ersten Schritt. € 10.000 auf Tagesgeld- oder Girokonten sollen nun auch schon abgemolken werden. Wahrhaft genossenschaftliche Solidarität.
Beträge dieser Größenordnung sind es gerade, die dem Normalo die Havarie einer Waschmaschine nicht zur finanziellen Katastrophe gedeihen lassen und ihn davor bewahren können, einen Kleinkredit zu beantragen. Umverteilung immer auf die Kleinen. Waren die Politiker nach dem Urknall der Bankenzockerei nach 2008 zu feige, eine der Banken pleitegehen zu lassen, setzten sie ein miserables Zeichen für die Branche, die es als „Weiter so“ interpretierte. Der Steuerzahler half natürlich aus und wird auch weiterhin gemolken durch (s.o.) Zinssenkungen, Strafzinsen und erhöhte Kontogebühren. Einige Banken erheben jetzt gar schon Gebühren, wenn sich ein Kunde Bargeld von seinem Konto beschaffen will.
Die ständig wiederholten Überlegungen zur Abschaffung des Bargelds, die tatsächlich einige Vorteile bringen könnte (kein Schwarzgeld, keine Hehlerei, kein Drogenhandel, keine Raubüberfälle mehr), sind jedoch nur vorgeschoben, damit die Banken alles Finanzielle nach Belieben regeln und mit Gebühren belegen können, und der Staat die lückenlose Überwachung seines gläsernen Souveräns auch auf diesen Bereich ausdehnen kann. „Der Staat“ - wer oder was ist das überhaupt noch?
Am Beispiel der Superdemokratie USA erfahren wir gerade, wie Geld als tödliche Waffe benutzt wird. Die neue amerikanische Bildungsministerin Betsy DeVos, Milliardärin, stiftete den Republikanern im Wahlkampf die unvorstellbare Summe von 300 Millionen Dollar und betonte unverblümt, daß sie dafür auch eine Gegenleistung erwarte. Geschäft halt.
Dadurch kommen Politiker natürlich auch in die Zwickmühle, ihre Wählergunst einzubüßen. Und die Wahrscheinlichkeit, die zu verlieren, ist größer als die, daß ein Superreicher aufhört, superreich zu sein. Alles klar, business as usual, same procedure as ...

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