Was hier aus der Erde schaut, sind Rohre für Glasfaserkabel, welch letztere dann in Schaltkästen (links) geführt werden, woselbst sie dann über Kupferleitungen in die anliegenden Häuser geleitet werden. "Vectoring" nennt sich die Technik, mit der Störungen und Interferenzen zwischen den Signalen gemindert bzw. entfernt werden. Ist kompliziert; aber die Telekom verspricht, auf diese Weise bis zu 100Mbit/sec an Breitbandgeschwindigkeit für schnelleres Internet zu ermöglichen. In den letzten Wochen des vergangenen Jahres waren in den größeren Orten des Landkreises zahlreiche solcher Kleinbaustellen offen. Die Telekom will damit ihre Monopolstellung zementieren; denn der Kreis hat ein eigenes Konzept der Verkabelung mit Glasfaser, wofür bereits ein zweistelliger Millionenbetrag an Fördergeldern in Aussicht gestellt wurde. Das Projekt wird natürlich nicht kurzfristig zu realisieren sein. Vectoring ist nicht
neuester Stand der Technik, und die versprochene Geschwindigkeit für den Internetzugang nimmt mit der Entfernung der Anschlüsse vom Schaltkasten ab - das Ohmsche Gesetz gilt noch immer für Kupfernes Geleite. Nach spätestens 500 Metern (nicht Luftlinie, sondern Leitungslänge!) ist von der gelobten Geschwindigkeit nichts mehr übrig. Aber die Telekom hat - die Faust der Kreisplanung im Nacken - schnell und ohne Absprache gehandelt. Jahrelang hätte sie Zeit gehabt, hat sich aber nicht gerührt. Ja, wenn ein Hai Blut im Wasser wittert...
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