Schatten einer erloschenen Lichtquelle...
Präsident Köhler ist Vergangenheit, weil er die Gegenwart interpretierte und versuchte, die Zukunft des deutschen Engagements in Afghanistan zu begründen. Da er nicht aus der Politik in sein Amt kam, formulierte er politisch unliebsam. So etwas darf nicht wieder geschehen. Daher bekommen wir nun wohl einen gestandenen Politiker als Staatsoberhaupt, und überhaupt soll vieles anders werden. Die zunächst geohrmarkte Oberhäuptin hat politisch noch viel vor, ohne repräsentieren zu wollen. Der es dann tun wird, ist aus dem Schneider, wenn in seinem Land endlich das Lager, das endliche, beschlossen wird. Die Rückholbarkeit für endgelagerten Atom-Müll wird nicht mehr gefordert, Solarstrom weniger gefördert, Kernkraftwerke werden zu 60jährigen Dauerlastern befördert, in Gorleben wird schon mal eine Probevorrichtung zur Einlagerung von Glaskokillen angeliefert, und alles rollt lawinenartig auf die merkelsche Alternativlosigkeit zu. Virtuelles Geld ist ja in Fülle vorhanden und probeweise auch schon zum Einsatz gekommen. Vom ihrem wirklich vorhandenen Geld - mittlerweile über 40 Milliarden steuerfrei angehäufte Euro - wollen die Energie-Riesen zur Entsorgung von Asse und Morsleben nichts abgeben, obwohl die Kanzlerin so darum gebettelt hat. Sie kaufen lieber umweltfreundliche Technologie davon ein, um Monopolisten zu bleiben. Ihnen fehlt jetzt nur noch die Gewalt über das Wasser, Erdöl des 21. Jahrhunderts: Öl- gleich Gas- gleich Wasserpreis.
OK steht nicht mehr nur für "in Ordnung", sondern auch für "Organisierte Kriminalität".
Lobbyisten trieben sich früher in den Pausen im Parlament herum und kauften sich ihre Fürsprecher.
Heute sitzen immer mehr mit Mandat drinnen, erfüllen die Wünsche von Pharma- und anderer Industrie.
Nach dem Ausscheiden aus ihrem Dienst für den "Souverän" gehen sie locker in die Wirtschaft, aber nicht um Bier zu trinken. Sie lesen Gas und Strom ab, schaffen Rahmenbedingungen für ihre Auftraggeber und ködern Zuwachs aus den Reihen derer, die noch ein Mandat ausüben. Die Zukunft ist uns allzu allgegenwärtig. Das macht viele traurig, manche auch wohl zornig.
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