Sehr bedenkliche Entwicklung:
Nach Flatrate- oder Koma-Saufen und "All you can eat" nun auch dies. Eine griffige Bezeichnung für das, was sich in Pussy-Cat-Etablissements vollzieht, steht noch aus. Aber es steht fest, daß - analog zum Ergebnis eines Koma-Suffs - das Horizontale zum Normalzustand wird. Der Teilnehmer/Kunde wird niedergestreckt enden nach Wahrnehmung des Angebots, von allem soviel, solange wie auch immer in Anspruch zu nehmen.
Was bei den Razzien (im Einsatz: 10 Staatsanwälte, mehrere Hundert Polizei- und Zollbeamte sowie Mitarbeiter von Gesundheits- Gaststätten-, Gewerbe- und Lebensmittelüberwachungsbehörden) in vier der Billig-Bums-Filialen zutage kam, war in vielerlei Hinsicht interessant und nachhaltig kenntniserweiternd.
Die o.e. hygienischen Mißstände im Naßbereich betrafen offenbar nicht fehlende
Toiletten oder Duschen, sondern flüssigkeitskontaminierte Massageliegen und sonstiges Lustmobiliar.
Das an einem Standort festgestellte Mißverhältnis von 49 Gunstgewerblerinnen zu lediglich 15 männlichen Applikanten führte zu Verwirrung bei den Razzianten.
Sie durchschauten zunächst nicht das Geschäftsprinzip. Steht in der Kneipe beim Flatrate-Saufen jedem Trinkwilligen nur ein Getränk zur Verfügung, ist die Insolvenz nicht fern. Ein Gleiches gelte - so die Geschäftsführerin - für ihr Institut. Ganz besonders im Wahljahr dürfe die Auswahl nicht beschnitten werden. Drei pro Freier mache erst das Viererprinzip möglich.
Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.
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