Tributum Novum
„Don’t ask what your country can do for you, but ask what you can do for your country“.
John Fitzgerald Kennedy sprach diesen so gerne zitierten Satz in einer seiner berühmten Reden.
Mögen wir vieles beklagen, was aus den USA zu uns herüberschwappte, hier sollten wir einmal beifällig nicken. Ja. Wir sollten einmal etwas tun für unseren Staat. Für unser Land, wie es ja eigentlich ursprünglich gemeint war.
Land – Staat? Ein jeder gehe in sich, erschrecke jedoch nicht, wenn er niemanden antrifft. Die Definition sei jedem selbst überlassen. Sind Staat und Land miteinander vereinbar?
Stadt und Land sind gegensätzlich belegt in unserer Automatik, alles zu kategorisieren.
Staat – Dein Staat, das bekannte Unwesen – so blödelten die 68er.
Merkwürdig, daß wir heute kaum noch Empörung empfinden können über diese aufmüpfige Silben-Bastelei. Oder wollen wir es gar nicht mehr?
Momentan ist in, mit unserem Land so gar kein Staat zu machen. Das ist eine beklagenswerte Situation, die aber nicht von ungefähr entstanden ist.
Allzu viele Entwicklungen haben sich vollzogen oder sind absehbar, die den treuen Optimisten unseres neuen, größer gewordenen Deutschlands Skepsis nahe legen.
Die EU-Richtlinien, die in nationales Recht umgesetzt werden müssen, werden als Entmündigung empfunden.
Auch im nationalen Bereich gibt es reichlich Grund für Unmut. Die aus den USA herübergewehte „Political Correctness“ fand in unserer Gesetzgebung das Ergebnis des „Anti-Diskriminierungsgesetzes“. BILD machte sich genüßlich die Mühe, am Tag nach der Verkündung des Gesetzes noch einmal Beispiele der Witze zu bringen, die wir künftig nicht mehr erzählen dürfen, ohne Gefahr zu laufen, vor den Kadi zitiert zu werden.
Wir werden, wir müssen es lernen, die versuchte Abschaffung des Witzes geschickt zu umschiffen.
Wir werden uns politisch korrekte, alternative Bezeichnungen ausdenken müssen für inzwischen justiziabel gewordene alte Begriffe. Packen wir’s an.
Es dürfen noch Witze gemacht werden über Bayern, Ostfriesen, Beamte und Politiker.
Und nun ist unsere Kreativität gefragt für unverfängliche Attribute zu diesen Schonräumen:
Es darf Witze geben über: weibliche, behinderte, lesbische, schwule Bayern, Ostfriesen, Beamte und Politiker.
Aber wie umgehen wir politisch korrekt das Verbot der rassistischen Verunglimpfung?
Da dürfen wir auf einen breiten Fundus der Preußenwitze der Bayern und der Bayernwitze der Preußen zurückgreifen.
Um Migranten in diesen Schutzraum einzubeziehen, bedarf es nur geringfügiger Modifizierungen:
„Kommt Xaver Öztürk zum Einwohnermeldeamt…“
„Osama bin Bayer trifft eine Blondine…“
(Heinrich Baumgarten, irgendwann zwischendurch)
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