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Posts

Es werden Posts vom Dezember, 2016 angezeigt.

Altjahrsvorsatz

Neujahrsvorsätze sind 12-Monats-Versprechen an sich selbst, die nur allzu oft nicht eingelöst werden. Daher werde ich heute, am letzten Tage des Jahres 2016, eine Jeetzel-Aktie erwerben, damit ich keine wie auch immer geartete Ausrede bemühen muß, daß ich's in 2017 dann vielleicht doch nicht getan habe. Immerhin ist 2016 das Geburtsjahr des Hirnrisses bei wem auch immer, der den Verkauf unseres inselumarmenden Flüßchens beschloß. Ja, Aktionär werden, ganz ohne Bank und Depot-Gebühren - mit gebührendem Spaß und Schilda-Flair vom Feinsten. Ein Meter Fluß für schlappe gut 100 Euronen - ein Spottpreis angesichts der verschwurbelten Billiardonen, die uns täglich zur schwarzen Null gemacht werden. Nullkommanix mal 10 hoch zwölf - da gausst es allen Mathematikern...

Motto für 2017

U(h)rzeit-Billionarden

(Quelle: EJZ v. 29.12.2016) Was hat sie nur, die Schuldenuhr? Ist sie auf einmal müde? Zählt sie die teuren Stunden nur und wird allmählich prüde? Ja, schämt sie sich und grämt sie sich,  daß sie in unserm Lande so still und ganz am Rande dokumentiert, was da passiert? Sie ändert nichts, doch tickt sie - ohn' Emotion, nie zickt sie. Soll'n andere sich quälen. Ihr Job heißt: Weiterzählen...

Narziss und Großmaul

(Michelangelo Caravaggio) Ein anderes Gesicht wäre hier aktuell zu erwarten. Aber es geht eigentlich um den Spiegel als Instrument dessen, der sich gerne darin erblickt. Heutige Spiegel sind nicht mehr optische Reflektoren, sondern elektronische Multiplikatoren, die via Visagenfoliant und Zwitschorama das Aroma der Selbstbeweihräucherung zustande bringen. Die Konsumenten dieser gestreuten Balzrufe halten dem Narzissten den Spiegel rückkoppelnd vor das Gesicht mit ihren Huldigungen. Wenn die Freude am eigenen Bild verleidet wird, weil der Spiegel beschlägt oder gar aggressiv reagiert, muß der Narzisst sich gekränkt fühlen und wird der bösen Welt die Zähne zeigen, die dem Spiegel fremd vorkommen. 2017 beginnt der Countdown der Demaskierung...

MacBusiness schlägt wieder zu

Pünktlich am zweiten und letzten Weihnachtstag wird die Chance zum Nachschlag geboten.  Endlich das Selbstgeschenk vom gehorteten Weihnachtsgeld in die Röhre schieben. Jetzt sind Brat-Apple besonders günstig...

Durchzug der Karten

Alle Jahre wieder: das abgekartete Spiel. Alles auf die Karte setzen, die schon lange den Tod des Bargelds einläutet. Bald wird Bargeld nur noch ein kurzzeitiger Schriftzug auf dem Display sein mit der Notiz: "Zahlung erfolgt"; die häufigst angestrebte Erfolgsmeldung. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Die Wachablösung der Milka-Weihnachtsmänner durch die Osterhasen steht unmittelbar bevor - noch vor der Abnadelung der Christbäume. Das zweite der christlichen Doppeltagsfeste ist erfolgreich zu Markte getragen als einträgliches Marketing-Ding. Nur Pfingsten gilt es noch zu erobern, das Gedenken an die Ausschüttung des Heiligen Geistes. Wir scheinen von allen guten Geistern verlassen zu werden, da Ungeist sich AfDämlich breitmacht zur Ausschüttung bräunlichen Abwassers aus Altlasten, die sich der Endlagerung verweigern...

Zinnloses Unterfangen

So sieht er aus, der Würgegriff, mittels dessen allein es möglich ist, der modernen Zahnpastatube ihren Inhalt abzuluchsen. Geht es heutzutage in der Wirtschaft meist um die Abwicklung maroder Unternehmen zwecks gewinnoptimierender Weiterveräußerung an Spekulanten, so handelt es sich hier um die Aufwicklung eines Containers, der in der Privatsphäre des Souveräns mit dafür sorgt, den persönlichen Biß wirksam zu erhalten. Der Verlust des Zinngehalts der Creme-Behälter beraubt uns der Fähigkeit, zinnvolle Entnahme der Substanz zu üben. Der Verbleib beträchtlichen, nicht verwendbaren Inhalts ist die Folge, die vermutlich der Hersteller im Zinn hatte, damit der Konsument sich im kleinstmöglichen Zeitfenster um Nachschub bemühen muß. So offenbart sich erneut der Zinn des Wachstums in der Zinnlosigkeit tubulärer Container. Welch ein Unzinn... 

Der neueste Straftatbestand - ein Fake?

Endlich eilt das Postfaktische - als Wort des Jahres gekürt - seinem Schatten voraus und legt sich in sein medial aufgeschütteltes  Bett aus fremden Federn. Hätte es doch schon länger diesen schönen Straftatbestand gegeben; dann wären die Redaktionen von BLÖD und Konsorten verwaist. Auch so manches Parteiprogramm wäre im medialen Bermuda-Dreieck verschwunden, und es gäbe keine Wahlversprechen mehr. Wohlan denn: Unsere Welt soll schöner werden.

Zertifikatzenjammer

So findet man es, wenn man es sucht im Googlehupf. Und dabei ist die Definition ein Kaiserschmarrn - denn im Lateinischen heißt "aliquem certiorem facere" lediglich "benachrichtigen", "jemanden sicherer machen" in bezug auf Informationen. Das sagt dann überhaupt nichts aus über die Qualität dessen, was da als Information oder Benachrichtigung geliefert wird. Aber so ist's halt geworden. Heute kommen Dinge mit Zertifikaten in Verkehr, die nichts taugen oder nicht funktionieren, überflüssig oder fragwürdig sind. Damit wären wir schon beim neuen Lieblingsbegriff der Fake-Nachrichten...

Jeetzel-Entmündigung? Nein, danke!

Ja, doch: Die Jeetzel soll verkauft werden - von dieser Brücke an bis zur Mündung in die Elbe. 800plus Meter sind das. Kostenpunkt: 88.000 Euro. Die Stadt Hitzacker möchte es gerne behalten, das Flüßchen, das ihre Stadtinsel liebevoll umarmt. Aber es fehlt am Geld, und daher hat sich ein Verein gegründet, der bei den Bürgern sammelt, um eine "Anzahlung" zu haben, die der Stadt bei der Wahrung ihres Vorkaufsrechts helfen könnte. Heute, am 3. Advent, wurde ein Rettungsring zu Wasser gelassen, der mit dem Anstieg der Spendensumme gen Mündung abgeseilt werden soll. Er schwimmt!  Ein ganz schöner Brocken, gell? Dabei handelt es sich um einen der wenigen Treckerschläuche, die während der CASTOR-Transporte nicht von der geballten Staatsmacht zerstochen wurden... Reichlich Volkes war vorhanden... Noch immer ist unbekannt, auf wessen Veranlassung der erstmalige Verkauf eines Flußabschnitts geplant wurde. Ein Eintrag in das Guinness-Buch

Schlußendlich final

(Quelle: tagesschau.de) Kurz vor Toresschluß des törichtsten Wahljahres schlug es ein, das "Wort des Jahres": postfaktisch .  Ein Adjektiv im Deutschen, im Englischen - aus dem es natürlich herüberschwappte - ein Substantiv: post-truth .  Was denn nun? Nach tatsächlich oder Nach-  Wahrheit? Daß Tatsache und Wahrheit, vermengeliert, zusammen wirken wie zwei unpassende linke Schuhe, scheint nicht zu stören. Es trumpeteten soviele Informationen als virtualisierte Fakten durch die Medien und entehrten die Wahrheit, statt ihr die Ehre zu geben. Wenn sich das Postfaktische nun nicht nur jahreswörtlich einnistet, sondern Haltungsschäden der Aufrichtigkeit verursacht, haben wir einen Sack voll neuer Probleme. "Was macht das mit mir?" soll dann die Sinnfrage Nummer eins werden, nicht mehr: "Was ist das?". Wenn es so geht, geht bald nichts mehr - dann haben die Populisten und Mobber die Macht übernommen als Steuerleute des längst leckgeschlagenen Dam

Reifes Zeugnisse

Haikugepriesen im frostigen Tageslauf, Allüberallreif...

Zeit des Reifens

Allen Unreifen dieser Welt zeigt er die Rote Karte und wo es lang geht. Oder rund geht. Da es schon länger rund geht allenthalben, kämpft er um seine Rundheit und hat bereits etliche Blessuren davongetragen. Das ficht ihn nicht an. Er ist nach wie vor aufgeblasen, jedoch nicht durch eigene Geltungssucht, sondern Fremdleistung der St.-Blasius-Hilfe. Die war in der Zeit der Clinton-Präsidentschaft im Oral Office engagiert und will jetzt wieder die Basis rollig werden lassen. Künftig zünftig auftriebsam wird er sich einsetzen für das Welterbe der Rundlinge und als Rettungsring für den Stadtverbleib des strittigen Jeetzel-Abschnitts. Wer die Jeetzel auf den Strich schicken will, muß mit ihm für zwölf Runden in den Ring, damit die Bundes-Luden was auf die Ohren kriegen. Aber ob sie dann besser hören auf die Stimme der Vernunft, kann man nicht prognostizieren. Schade; aber so geht's halt mit der ewigen Fehde zwischen Reifen und Unreifen. Letztere machen immer alles platt...