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Es werden Posts vom Januar, 2009 angezeigt.

Wachstuch

Hätte man mir ein winzig einziges Mal die Chance gegeben, bei der Bestimmung des "Unwort des Jahres" mitzutun, ich hätte gleich geschrieben oder geschrien: "Wachstum!" Haben wir in der "Alten Welt" nicht seit Jahrhunderten auf Kosten des Restes der Welt gelebt? Und die prognostizierten "nur" noch 0.5 % Zuwachs für China und Indien lassen darauf schließen, daß diese riesigen Völker beginnen, sich auf die Erwartungen von unsereins einzustellen. Auto, Kühlschrank, elektronische Medien. Zum Teil stellen sie diese Dinge ja für uns her. Und zwar gut. Soll man ihnen dann nicht gönnen, so etwas selber zu besitzen und zu nutzen? Natürlich brauchen sie dann mehr Geld in den Taschen. Und das wird uns fehlen. Wenn also noch einmal ein (Wirtschafts-)Politiker das Wort, das von mir vorgeschlagene Unwort, in den Mund nimmt, dann wünschen wir ihm nichts Schlimmes. Aber gelegentlich erwischt sie einen halt doch, die Mundfäule. Könnten wir uns einwickeln in ein ku

Winkelzüge zum postalischen Versand

Befürchtet und erwartet hatten wir es. Ein "Manager des Jahres" hat es geschafft, die Bewährungskurve zu schaffen und seine Strafe aus der prall gefüllten Westentasche zu zahlen. Der Erpresser der Liechtensteiner Bank hingegen wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Hat nicht gerade er durch seine Aktivität ermöglicht, Steuersünder zu entdecken und dem deutschen Staat erhebliche Einnahmen durch Bußgelder zu bescheren? Wir wundern uns. Wir runzeln die Stirn. Wir fragen uns, wieviele Kniebeugen Justitia noch verkraften wird, bevor sie, arthritisch gebeutelt, auf immer darniederliegen muß. Sie wurde ja immer schon auf den Strich geschickt, die arme. Durch die Augenbinde unfähig zu sehen, in der einen Hand die Waage, der anderen das Schwert, wurde sie unfähig zu handeln. Klaus Zumwinkel ist ein ehrenwerter Mann.

Guantanamodalitäten

Da hat Rolling Wolli mal gegen Außen gepunktet, denke ich. Wer durch die USA jahrelang widerrechtlich im gesetzfreien Bush-Dschungel gefangen war, sollte auch seine obamatische Freiheit in denselben Staaten genießen dürfen. Weshalb diese Personen exportieren? Sollen sie doch, wenn nötig, ihren Zorn dort abarbeiten, wo er entstanden ist. Nun ja - Guantanamo Bay gehört nicht zu den USA. George Double-U Einfach dachte zwar in die Richtung, aber daneben. Sein Nachfolger ist nicht zu beneiden angesichts der Dummheitslawine, die da dräut. Wir "alten" Europäer sollten schon unser Resthirn weidlich nutzen und gut überlegen, wen wir uns aufhalsen. Aber amerikanische Ureinwohner seien jederzeit willkommen hier im Lande des Karl May, der ihnen als erster Menschenrechte zugestand, während sie in Amerika noch zum Abschuß freigegeben waren. Die Zähluhr hielt irgendwo bei 50 Millionen an...

Augenblick mal...

"Wir haben der Krise ins Auge gesehen, und sie hat den Blick gesenkt." So der ehemalige Finanz-und Wirtschaftsminister Karl Schiller. Auch die so gerne und häufig benutzte "Talsohle" stammt von ihm. Der Kabarettist Dieter Hildebrandt nannte ihn mal "Metaphern-Karlchen". Wie einst aus Bonn, hören wir auch aus Berlin täglich Sprüche, nur sind sie weniger amüsant. Wieder ist eine Krisenfamilie auf der Durchreise, doch sie blickt impertinent zurück und läßt die Verantwortlichen erstarren. Kaskaden des hilflosen Verbalaktionismus überfluten den gepeinigten Souverän, der sich beispielsweise überlegen soll, ein neues Auto zu kaufen, um jährlich € 100 an Kfz-Steuer sparen zu können. Das neue Jahr mag spannend werden; aber es hat sich noch nichts getan, weshalb die Bloggerei auf Eis liegen darf...